Warum betrachten wir altes oft als schön und erhaltenswert, sind neuem gegenüber aber skeptisch?
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6 Kommentare
Kommentieren →Ich denke, der Mensch steht altem eher positiv gegenüber als neuem, weil dieses alte ihm besser bekannt ist und er es deshalb besser einschätzen kann. Er kennt es besser, hat sich schon daran gewöhnt und seine Erfahrungen damit gemacht. Wenn er nun mit etwas neuem konfrontiert wird, denkt er möglicherweise zuerst an die Nachteile, die dieses neue mit sich bringen würde, denn er weiss nicht, welche Folgen ( sowohl positive als auch negative ) es haben könnte. Er hat ja in diesem Fall noch keine Erfahrungen damit machen können. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die Veränderungen gegenüber offen sind und sich mit alten Dingen langweilen, es kommt eben ganz auf den Menschen und seine Einstellung an. Ich denke, dass es diesbezüglich sehr unterschiedliche Einstellungen gibt.
Ich fnde der Grund warum wir altes als schön und als erhaltenswert finden ist, da wir dies schon länger kennen und damit Gedanken oder Geschichten in verbindung bringen. Das Alte hat schon sozusagen seine eigene Geschichte geschrieben und man hat einen größeren Bezug oder ein größeres Vertrauen zu ihm aufgebaut. So ist dies zum beispiel bei mir, wenn ich neue Kickschuhe kaufe. Mit meinen alten habe ich schhon so viele Spiele bestritten und habe mit ihnen schon sooo viel erlebt. Wenn ich dann neue kaufe so finde ich dies sehr schön da ich eben neue bekomme aber andererseits liegt mir an ihnen nicht so viel, da sie sich noch nicht bewiesen haben. Somit bin dabei immer in einem Zwiespalt und weis nicht wie ich mit den neuen zurecht kommen werde. Es kam bei mir sogar schon soweit dass ich neue Schuhe kaufte, sie aber nie anzog, da ich noch so stark an meinen alten hing. Ich denke ich könnte noch mehr solche Beispiele bringen aber das würde den Rahmen sprengen. Was ich damit sagen möchte ist, dass man oft das alte als erhaltenswert ansieht und es auch behalten sollte aber man auf jedenfall dem neuen, also dem was noch nicht so vertraut ist eine Chance geben muss sich erhaltenswert zu machen.
Altes hat was mit Vergangenem zu tun. Und ich denke viele Leute leben lieber in der Vergangenheit. Sie sehen nicht das hier und jetzt sonder schwelgen in der guten alten Zeit. Zum einen ist das ja wirklich gut weil Erinnerung was unendlich kostbaeres und man sollte sie erhalten aber man sollte das JETZT nicht vergessen. Nur genau jetzt können wir was verändern. Die Vergangenheit ist geschehen und man kann sie auch nicht mehr rückgängig machen. Aber jetzt ist die Zeit in der man die Welt ein stückchen besser machen kann.
Ich denke, wir finden z.B. alte Häuser oft erhaltenswert, weil sie eine vergangene Zeit verkörpern, sie sind Überreste einer Zeit, die wir Menschen heute nicht erlebt haben, über die wir nicht so viel wissen wie über die Zeit in der wir leben. Aus diesem Grund denke ich, ist es uns heute wichtig bestimmte Dinge zu erhalten, um vielleicht auch ihre Einzigartigkeit in der Jetztzeit zu erhalten. Denn die alten Häuser sind in der heutigen Zeit etwas Besonderes und Einzigartiges, da sich der Baustil ja komplett verändert hat. Neuen Dingen stehen wir vielleicht eher skeptisch gegenüber, weil wir über sie ja noch weniger wissen, als über die Vergangenheit. Bein Neuheiten in der Medizin, wird ja immer ersteinmal darüber nachgedacht, was sie für Folgen haben können, bei Dingen aus der Vergangenheit, kennen wir die Folgen immerhin schon.
Meiner Meinung nach betrachten die meisten Menschen das Alte als schöner und besser, da sie sich nach der vergangenen Zeit sehnen, in der sie glücklicher oder auch „freier“ waren. Da aber man eigentlich immer glücklichere Momente in der Vergangenheit findet , kann man eigentlich nie mit der jetzigen Situation zufrieden sein. So hört man von vielen Menschen öfters den Spruch :“Früher war alles besser!“ . Dieser Spruch ist allerdings nur auf die schöne Zeit bezogen und die schlechte wird dabei nicht bedacht. Ein Beispiel dafür wäre , dass alte Menschen diesen Spruch verwenden um auf die billigeren Lebensmittel, die Deutsche Mark oder z.B. auf die Zeit mit den damals noch Lebenden Personen zu verweisen. In dieser „schönen“ vergangenen Zeit fand jedoch auch die Schreckensherrschaft von Adolf Hitler statt, welche die Meisten nicht als schön darstellen würden. Meiner Meinung nach sollte man sich dennach nicht zu sehr nach dem alten und vergangenen Sehnen sondern das Beste aus der Zeit machen, die einem noch bleibt.
Ich glaube Skepsis gegenüber Neuem liegt an Angst bzw. einem Problem mit Veränderung. Ich habe oft das Gefühl, dass wir Menschen Veränderung nicht wirklich mögen. Wir wollen an der uns vertrauen Situation festhalten. Niemand verliert gerne was er liebt. Wir sind mit unserer jetzigen Situation zufrieden, alles könnte für immer so bleiben wie es ist. Wir wissen aber, dass die Veränderung nur hinter einer Tür wartet und jederzeit herauskommen kann und die uns bekannte, vertraute, zufriedenstellende Situation verändert. Veränderung zu einer vielleicht nicht ganz so zufriedenstellenden und sicherlich nicht bekannten Situation. Veränderung zu einer Situation die uns vielleicht alles abverlangt, die für große Zweifel sorgt. Natürlich kann Veränderung auch zu Schönem, trotzdem Unbekanntem führen. Diese Ungewissheit vor der Zukunft, von dem was Veränderung eigentlich verursacht, ist glaube ich der Grund für die Problematik von Veränderung und Menschen. Die Vorstellung nicht zu wissen was kommt, die Tatsache, dass Veränderung eigentlich immer ein Spiel mit unbekanntem Ende ist macht uns Angst. Wir würden gerne an Bekanntem festhalten und versuchen die Veränderung zu bekämpfen, leider ohne Erfolg. Natürlich ist Veränderung nicht nur negativ. Sie kann auch für neues, schöneres sorgen. Die Skepsis liegt meiner Meinung nach also an der aus Veränderung resultierenden Ungewissheit.